Nationalsozialismus
Die im Gemeindearchiv Haigerloch-Stetten überlieferte Hakenkreuzarmbinde (Sturmbinde) war ein Kennzeichen nationalsozialistischer Funktionsträger während der NS-Zeit. Sie wurden von örtlichen NS-Meinungsführern getragen, wie z.B. dem Hechinger Kreisleiter Dr. Theodor Johannsen oder dem Kreisbauernführer Vinzenz Stehle. Sie trugen zum Vordringen der NSDAP im heutigen Kreisgebiet bei.
Bei der letzten Reichstagswahl vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurde die NSDAP im Oberamt Balingen mit 43,1 Prozent stärkste Kraft. Im katholisch geprägten Hohenzollern wurde sie mit 35,8 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft hinter der katholischen Zentrumspartei mit 47,1 Prozent.
Nach der Machtübergabe an Hitler am 30. Januar 1933 festigten die Nationalsozialisten ihre Macht u. a. durch Terrormaßnahmen gegenüber Regimegegnern. Alsbald waren die Juden in Hohenzollern und in Balingen Schikanen ausgesetzt und wurden verfolgt. Die verbliebenen Juden wurden zuletzt in Vernichtungslager deportiert und ermordet. Orte besonderer NS-Verbrechen waren die sieben Konzentrationslager im heutigen Kreisgebiet. Sie standen in Zusammenhang mit dem Unternehmen Wüste.
Stellten Juden vor der Machtübergabe an die NSDAP circa ein Viertel der Hechinger Bevölkerung, gibt es heute keine einzige jüdische Gemeinde mehr im Zollernalbkreis.