Zünfte
Das im Jahre 1768 aus Messing gegossene Zunftzeichen der Schneider zeugt von den Anfängen der stoffproduzierenden Textilindustrie auf dem Gebiet des heutigen Zollernalbkreises.
Mit der Erfindung des Strumpfwirkstuhls im Jahr 1598 in England war das Grundprinzip der mechanischen Maschenbildung erfunden, die bis heute Gültigkeit hat. Um 1733 wurde dieses neue Gewerbe von geschickten Handwerkern in Ebingen und Tailfingen erlernt. Bereits um 1750 wurde das Strumpfwebergewerbe in Württemberg zünftig. Waren in Ebingen zunächst zehn Meister und Gesellen verzeichnet, wuchs deren Zahl bis 1796 auf 191 Mitglieder an.
Nach der Grundauffassung der Strumpfweber-Ordnung sollte jeder Handwerker nicht mehr verdienen als er zum Unterhalt für sich und seine Familie benötigte. Wachstum im unternehmerischen Sinne war nicht möglich. Mit Einführung der Gewerbefreiheit in Württemberg lösten sich die Ebinger Zünfte 1862 auf. Sie waren mittlerweile zu einem Hindernis des wirtschaftlichen Fortschritts geworden.
Die Region entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem bedeutenden Standort der Textilindustrie.