Atomkeller
Die Uranwürfel sind Nachbildungen aus dem Versuchs-Atomreaktor unter dem Schloss Haigerloch. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der ehemalige Bierkeller des Schwanenwirts am Fuße des Schlossfelsens zur Einrichtung eines Forschungsreaktors genutzt. Aufgrund der verstärkten Luftangriffe hatte man 1943 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik von Berlin nach Hechingen verlegt. Eine Forschergruppe unter Beteiligung namhafter Physiker und Nobelpreisträger, u.a. Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker, war an dem Institut mit Forschungsarbeiten an einem kleinen Atomreaktor befasst.
Im Sommer 1944 entdeckten die Wissenschaftler zufällig den Bierkeller im Felsen unter dem Schloss Haigerloch. Im Februar 1945 verlegte man die Versuche am Reaktor von Berlin nach Haigerloch. Uran, Schweres Wasser und Graphit gelangten unter abenteuerlichen Bedingungen nach Haigerloch. Nur ein Versuch zur Herbeiführung einer Kettenreaktion konnte Ende März/Anfang April 1945 durchgeführt werden. Der Versuch misslang jedoch, da der Reaktor nicht die ausreichende Größe besaß.