Handel

Die Mustermappe für Peitschenstäbe stammt aus dem Peitschenmuseum in Killer. Auch im Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Burladingen-Killer ist eine Peitsche dargestellt.

Im 18. Jahrhundert sollen in Killer in nahezu jedem Haus Peitschen hergestellt worden sein. Selbst der Dorfschullehrer fertigte Peitschen im Nebenerwerb, um seinen Verdienst aufzubessern. Bis um das Jahr 1900 entwickelte sich das für landwirtschaftlichen Anbau ungünstig gelegene Killertal zu einem der wichtigsten Zentren der deutschen Peitschenproduktion. In etwa 40 Betrieben waren zu dieser Zeit mehr als 300 Männer beschäftigt. Die Peitschen gingen als Exportgut sogar nach Übersee. 

Ursprünglich wurden die Peitschen aus heimischen Haselruten und Eschenholz hergestellt. Später, um sich dem Geschmack der Kundschaft anzupassen, verarbeiteten die Peitschenmacher auch Südtiroler Zirbelholz oder Manila- und Malakka-Rohr.

Die Peitschen waren eine begehrte Handelsware der Killertäler ‹Hausierer›. Die Hausierer trieben bereits im 18. Jahrhundert mit unterschiedlichen Produkten überregionalen Handel. Untereinander sprachen die Hausierer eine eigene Geheimsprache, das ‹Pleisla›. In dieser konnten sich die Killertäler über Preise und Rabatte verständigen, ohne dass ihre Kunden das Geringste verstanden.

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