Hudlasock
Die in Onstmettingen als Hudlasocka bezeichneten Hausschuhe werden noch heute in Handarbeit hergestellt. Sie bestehen aus Stoffstreifen, den sogenannten Trikotbändeln. Die Tailfinger nennen sie Endsocka und die Hechinger Burlebärle. Die Bezeichnung Hudlasocka ist hierbei nicht ganz korrekt, denn ein Socken steht für einen Strumpf und ein Hudlasock ist eben ein Schuh.
Die zur Herstellung der Hudlasocka benötigten Stoffstreifen aus Baumwolle sind ein Abfallprodukt, das beim Abkanten der großen Stoffbahnen in der Textilfabrikation anfällt.
Bereits im 19. Jahrhundert fertigten Frauen und Mädchen die Schuhe zuhause in Heimarbeit. Mit dem Aufblühen der Textilindustrie und der Zunahme der Trikotproduktion nahm auch die Herstellung der Hudlasocka zu. Die Textilindustrie auf dem Gebiet der Zollernalb entwickelte sich zum größten Arbeitgeber der Region.
Hudlasocka werden in Webtechnik hergestellt: Die Trikotbändel werden mit Hilfe von Fixiernägeln auf Leisten gespannt. Anschließend werden die Querbänder eingewoben. Die Bänder sind lang und dehnbar, das Flechten erfordert Geschick und Kraft. Etwa zehn bis zwölf Meter Stoff benötigt man, um einen Hudlasocka herzustellen.
Vor über 20 Jahren wurde die fast in Vergessenheit geratene Fertigung der Hudlasocka in einem Arbeitskreis in Onstmettingen wiederbelebt.