Jüdisches Leben

Die Torakrone wurde 1906 von Joseph und Benno Baruch gestiftet. Sie diente zur Zierde der Tora in der Hechinger Synagoge. Die Torakrone verweist auf das besondere historische und kulturelle Erbe, das die jüdische Bevölkerung in den hohenzollerischen Städten Haigerloch und Hechingen hinterließ. Seit dem 16./17. Jahrhundert gab es hier größere jüdische Gemeinden. Die zollerischen Landesherren erlaubten Juden aus wirtschaftlichen Erwägungen die Ansiedlung. Sie mussten jedoch ein ‹Schutzgeld› entrichten. In Hechingen erlangten Juden im 18. Jahrhundert als Kaufleute und Bankiers (Hoffaktoren) wichtige Positionen. Mit dem Übergang der hohenzollerischen Fürstentümer an Preußen 1850 erhielten die Juden eine staatsbürgerliche Gleichstellung. Doch es dauerte noch bis 1901, bis sie ein aktives und passives Wahlrecht erhielten. In preußischer Zeit gründeten jüdische Unternehmer Industriebetriebe, vornehmlich in der Textilindustrie und oft mit Förderung durch den preußischen Staat. Sie trugen damit erheblich zur industriellen aber auch kulturellen Entwicklung der Hohenzollerischen Lande bei. 

Die Familie Baruch, zu der die Stifter der Torakrone zählten, betrieb eine Baumwollweberei. Sie war eine bedeutende Industriellenfamilie in Hechingen, mit der dort die Industrialisierung um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann.

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