Margarethe Bruch
Im Jahr 1503 ereignete sich in Leidringen etwas Wundersames. Bei der 14-jährigen Margarethe Bruch taten sich an Händen und Füßen die Wundmale Christi auf. Zudem erschienen zahlreiche Kreuze auf ihrem ganzen Körper. Diese als Stigmata benannten Wunderzeichen erregten große Aufmerksamkeit. Gläubige und Neugierige aus nah und fern pilgerten nach Leidringen, um Margarethe Bruch zu sehen und um die Heilung eigener Leiden zu bitten.
Bald darauf verstarb Margarethe Bruch. Sie wurde in der Leidringer Peterskirche nahe des Altars begraben. Die Wallfahrten nach Leidringen nahmen jedoch keinen Abbruch. Die Kirche wurde daher erweitert und der Chorraum mit einem außergewöhnlichen Netzgewölbe versehen.
Bei Sanierungsarbeiten im Jahre 1949 wurden einen Meter vor dem Altar der Schädel eines jungen Mädchens sowie zwei gut erhaltene und sorgfältig geflochtene Zöpfe gefunden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehörten sie der Margarethe Bruch, da eine Beisetzung so nahe am Altar nur hochgestellten oder geistlichen Personen vorbehalten war.
Der ausgestellte Schädel ist ein 3D-Druck des in Leidringen gefundenen Schädels. Teile des Schädels deuten darauf hin, dass er einer Frau gehörte. Die unregelmäßige, noch gut zu erkennende Schädelnaht belegt, dass es sich um einen noch jungen Menschen gehandelt hat. Die Kerbe an der Stirn ist wahrscheinlich bei der Grabung durch einen Spaten entstanden. Der Schädel befindet sich seit 1950 in der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen. Der 3D-Druck wurde vom Kreismedienzentrum Zollernalbkreis angefertigt.