Mundart

So schö´isch eaba neana …

Der in Tieringen geborene Heimatdichter Matthias Koch verfasste den größten Teil seiner Werke in Mundart. Thematisch ist sein literarisches Werk immer mit seiner Heimat Tieringen und der Zollernalb verbunden. Mit dem Gedicht ‹Diarenga› (Tieringen) und dem Band ‹Kohlraisle› setzte er seiner Heimat und dem ‹Älblerisch› ein Denkmal.

Es gibt zahlreiche weitere Mundartdichter, -kabarettisten, -sänger und -musiker in unserer Region. Diese treten nicht nur auf den großen Bühnen auf, sondern nehmen auch an den regelmäßig stattfindenden Mundarttagen und -stammtischen im Zollernalbkreis teil. So z. B. in Bad Imnau, Haigerloch oder Melchingen. Und neben den Künstlern kann hier auch das Publikum eigene Mundartbeiträge beisteuern.

Ein musisches Bildungszentrum für Mundart ist das Haus der Volkskunst in Balingen-Dürrwangen, das zugleich Sitz des Schwäbischen Kulturarchivs ist. Es beherbergt eine umfangreiche Materialsammlung zur schwäbischen Kultur und Mundart.

Das oft zitierte Älblerisch gibt es sprachwissenschaftlich gesehen nicht. Es ist vielmehr eine humorvolle Erfindung der Literatur. 

Mundart ist hierbei als eine von der Standardsprache abweichende, auf begrenztem Gebiet gesprochene Sprachform definiert. Im Gebiet des Zollernalbkreises waren bis zum Zweiten Weltkrieg auch Jiddisch und Pleisla in Verwendung. Das Pleisla ist eine Art Geheimsprache, die von reisenden Händlern aus dem Killertal (zwischen Schlatt und Burladingen) verwendet wurde. In dieser Sprache konnten sich die Killertäler beispielweise untereinander über Preise verständigen, ohne dass ihre Kunden das Geringste verstanden. So bedeutete der Satz ‹Er hot´s Watza› wörtlich übersetzt: ‹Er hat den Wurzelballen› (einer Pflanze). Entschlüsselt bedeutet der Satz: ‹Vorsicht! Seid still!› oder auch ‹Wechselt das Thema!›.

Gedichte von der Alb
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